Bundesfernstraßengesetz

§ 1 Ein­tei­lung der Bun­des­stra­ßen des Fern­ver­kehrs­ (1) Bun­des­stra­ßen des Fern­ver­kehrs­ (Bun­des­fern­stra­ßen) sind öf­fent­li­che Stra­ßen, die ein zu­sam­men­hän­gen­des Ver­kehrs­netz bil­den und einem weit­räu­mi­gen Ver­kehr die­nen oder zu die­nen be­stimmt sind. In der ge­schlos­se­nen Orts­la­ge (§ 5 Abs. 4) ge­hö­ren zum zu­sam­men­hän­gen­den Ver­kehrs­netz die zur Auf­nah­me des weit­räu­mi­gen Ver­kehrs­ not­wen­di­gen Stra­ßen.
(2) Sie glie­dern sich in
1.
Bun­des­au­to­bah­nen,
2.
Bun­des­stra­ßen mit den Orts­durch­fahr­ten (§ 5 Abs. 4).

(3) Bun­des­au­to­bah­nen sind Bun­des­fern­stra­ßen, die nur für den Schnell­ver­kehr mit Kraft­fahr­zeu­gen be­stimmt und so an­ge­leg­t sind, dass sie frei von hö­hen­glei­chen Kreu­zun­gen und für Zu- und Ab­fahr­t mit be­son­de­ren An­schluss­stel­len aus­ge­stat­tet sind. Sie sol­len ge­trenn­te Fahr­bah­nen für den Rich­tungs­ver­kehr haben.
(4) Zu den Bun­des­fern­stra­ßen ge­hö­ren
1.
der Stra­ßen­kör­per; das sind be­son­der­s der Stra­ßen­grun­d, der Stra­ßen­un­ter­bau, die Stra­ßen­de­cke, die Brü­cken, Tun­nel, Durch­läs­se, Dämme, Grä­ben, Ent­wäs­se­rungs­an­la­gen, Bö­schun­gen, Stütz­mau­ern, Lärm­schutz­an­la­gen, Trenn-​, Seiten-​, Rand- und Si­cher­heits­strei­fen;
2.
der Luft­raum über dem Stra­ßen­kör­per;
3.
das Zu­be­hör; das sind die Ver­kehrs­zei­chen, die Ver­kehrs­ein­rich­tun­gen und -​anlagen aller Art, die der Si­cher­heit oder Leich­tig­keit des Stra­ßen­ver­kehrs­ oder dem Schutz der An­lie­ger die­nen, und die Be­pflan­zung;
3a.
Ein­rich­tun­gen zur Er­he­bung von Maut und zur Kon­trol­le der Ein­hal­tung der Maut­pflicht;
4.
die Ne­ben­an­la­gen; das sind sol­che An­la­gen, die über­wie­gen­d den Auf­ga­ben der Stra­ßen­bau­ver­wal­tung der Bun­des­fern­stra­ßen die­nen, z. B. Stra­ßen­meis­te­rei­en, Ge­rä­te­hö­fe, Lager, La­ger­plät­ze, Ent­nah­me­stel­len, Hilfs­be­trie­be und -​einrichtungen;
5.
die Ne­ben­be­trie­be an den Bun­des­au­to­bah­nen (§ 15 Abs. 1).

(5) Für die Bun­des­fern­stra­ßen wer­den Stra­ßen­ver­zeich­nis­se ge­führ­t. Das Fernstraßen-​Bundesamt be­stimmt die Num­me­rung und Be­zeich­nung der Bun­des­fern­stra­ßen.
§ 2 Wid­mung, Um­stu­fung, Ein­zie­hung (1) Eine Stra­ße er­häl­t die Ei­gen­schaft einer Bun­des­fern­stra­ße durch Wid­mung.
(2) Vor­aus­set­zung für die Wid­mung ist, dass der Trä­ger der Stra­ßen­bau­last Ei­gen­tü­mer des der Stra­ße die­nen­den Grund­stücks ist, oder der Ei­gen­tü­mer und ein sonst zur Nut­zung ding­lich Be­rech­tig­ter der Wid­mung zu­ge­stimmt hat, oder der Trä­ger der Stra­ßen­bau­last den Be­sitz durch Ver­trag, durch Ein­wei­sung nach § 18f Abs. 1 oder in einem sons­ti­gen ge­setz­li­chen Ver­fah­ren er­lang­t hat.
(3) Durch pri­vat­recht­li­che Ver­fü­gun­gen oder durch Ver­fü­gun­gen im Wege der Zwangs­voll­stre­ckung über die der Stra­ße die­nen­den Grund­stü­cke oder Rech­te an ihnen wird die Wid­mung nicht be­rühr­t.
(3a) Eine öf­fent­li­che Stra­ße, die die Vor­aus­set­zun­gen des § 1 Abs. 1 oder 3 er­füll­t, ist zur Bun­des­au­to­bahn oder Bun­des­stra­ße, eine Bun­des­stra­ße, die die Vor­aus­set­zun­gen des § 1 Abs. 3 er­füll­t, zur Bun­des­au­to­bahn auf­zu­stu­fen.
(4) Eine Bun­des­fern­stra­ße, bei der sich die Ver­kehrs­be­deu­tung ge­än­der­t hat und bei der die Vor­aus­set­zun­gen des § 1 Abs. 1 weg­‑