Gesetz zur Ergänzung des Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und Vorständen der Unternehmen des Bergbaus und der Eisen und Stahl erzeugenden Industrie

Art. 1 Mit­be­stim­mung in herr­schen­den Un­ter­neh­men
§ 1 Die Mit­be­stim­mung der Ar­beit­neh­mer in den Auf­sichts­rä­ten und den zur ge­setz­li­chen Ver­tre­tung be­ru­fe­nen Or­ga­nen von Un­ter­neh­men in der Rechts­form einer Ak­ti­en­ge­sell­schaft oder einer Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung, die ein Un­ter­neh­men be­herr­schen, in dem die Ar­beit­neh­mer nach den Vor­schrif­ten des Ge­set­zes über die Mit­be­stim­mung der Ar­beit­neh­mer in den Auf­sichts­rä­ten und Vor­stän­den der Un­ter­neh­men des Berg­baus und der Eisen und Stahl er­zeu­gen­den In­dus­trie vom 21. Mai 1951 - Bun­des­ge­setzbl. I S. 347 - (Montan-​Mitbestimmungsgesetz) ein Mit­be­stim­mungs­recht haben, re­gelt sich nach den Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes.
§ 2 Lie­gen bei dem herr­schen­den Un­ter­neh­men nach sei­nem ei­ge­nen über­wie­gen­den Be­triebs­zweck die Vor­aus­set­zun­gen für die An­wen­dung des Montan-​Mitbestimmungsgesetzes vor, so gilt für das herr­schen­de Un­ter­neh­men das Montan-​Mitbestimmungsgesetz. Dies gilt auch, so­lan­ge in dem herr­schen­den Un­ter­neh­men das Mit­be­stim­mungs­recht nach § 1 Abs. 3 des Montan-​Mitbestimmungsgesetzes fort­be­steht.
§ 3 (1) Lie­gen bei dem herr­schen­den Un­ter­neh­men die Vor­aus­set­zun­gen für die An­wen­dung des Montan-​Mitbestimmungsgesetzes nach § 2 nicht vor, wird je­doch der Un­ter­neh­mens­zweck des Kon­zerns durch Kon­zern­un­ter­neh­men und
ab­hän­gi­ge Un­ter­neh­men ge­kenn­zeich­net, die unter das Montan-​Mitbestimmungsgesetz fal­len, so gel­ten für das herr­schen­de Un­ter­neh­men die §§ 5 bis 13. Ist das herr­schen­de Un­ter­neh­men eine Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung, so fin­det § 3 des Montan-​Mitbestimmungsgesetzes ent­spre­chen­de An­wen­dung.
(2) Der Un­ter­neh­mens­zweck des Kon­zerns wird durch die unter das Montan-​Mitbestimmungsgesetz fal­len­den Kon­zern­un­ter­neh­men und ab­hän­gi­gen Un­ter­neh­men ge­kenn­zeich­net, wenn diese Kon­zern­un­ter­neh­men und ab­hän­gi­gen Un­ter­neh­men ins­ge­samt
1.
min­des­tens ein Fünf­tel der Um­sät­ze sämt­li­cher Kon­zern­un­ter­neh­men und ab­hän­gi­gen Un­ter­neh­men er­zie­len, je­weils ver­min­dert um die in den Um­sät­zen ent­hal­te­nen Kos­ten für fremd­be­zo­ge­ne Roh-, Hilfs-​ und Be­triebs­stof­fe und für Fremd­leis­tun­gen, oder
2.
in der Regel mehr als ein Fünf­tel der Ar­beit­neh­mer sämt­li­cher Kon­zern­un­ter­neh­men und ab­hän­gi­gen Un­ter­neh­men be­schäf­ti­gen.
So­weit Kon­zern­un­ter­neh­men und ab­hän­gi­ge Un­ter­neh­men Um­sät­ze er­zie­len, die nicht auf der Ver­äu­ße­rung selbst­er­zeug­ter, be­ar­bei­te­ter oder ver­ar­bei­te­ter Waren be­ru­hen, ist ein Fünf­tel der un­ver­min­der­ten Um­sät­ze an­zu­rech­nen.
§ 4 (1) Das nach § 3 maß­geb­li­che Um­satz­ver­hält­nis hat der Ab­schluß­prü­fer des herr­schen­den Un­ter­neh­mens zu er­mit­teln. Ist der Jah­res­ab­schluß des herr­schen­den Un­ter­neh­mens nicht auf Grund ge­setz­li­cher Vor­schrif­ten durch Ab­schluß­prü­fer zu prü­fen, so wird das Um­satz­ver­hält­nis von einem in ent­spre­chen­der An­wen­dung der §§ 318, 319 Ab­satz 1 bis 4 und § 319b des Han­dels­ge­setz­buchs sowie des Ar­ti­kels 5 Ab­satz 1 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 537/2014 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Rates vom 16. April 2014 über spe­zi­fi­sche An­for­de­run­gen an die Ab­schluss­‑