Bundesrechtsanwaltsordnung

Ers­ter Teil. Der Rechts­an­wal­t

§ 1 Stel­lung des Rechts­an­walts in der Rechts­pfle­ge Der Rechts­an­wal­t ist ein un­ab­hän­gi­ge­s Organ der Rechts­pfle­ge.
§ 2 Beruf des Rechts­an­walts (1) Der Rechts­an­wal­t übt einen frei­en Beruf aus.
(2) Seine Tä­tig­keit ist kein Ge­wer­be.
§ 3 Recht zur Be­ra­tung und Ver­tre­tung (1) Der Rechts­an­wal­t ist der be­ru­fe­ne un­ab­hän­gi­ge Be­ra­ter und Ver­tre­ter in allen Rechts­an­ge­le­gen­hei­ten.
(2) Sein Recht, in Rechts­an­ge­le­gen­hei­ten aller Art vor Ge­rich­ten, Schieds­ge­rich­ten oder Be­hör­den auf­zu­tre­ten, kann nur durch ein Bun­des­ge­setz be­schränk­t wer­den.
(3) Je­der­man­n hat im Rah­men­ der ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten das Recht, sich in Rechts­an­ge­le­gen­hei­ten aller Art durch einen Rechts­an­wal­t sei­ner Wahl be­ra­ten und vor Ge­rich­ten, Schieds­ge­rich­ten oder Be­hör­den ver­tre­ten zu las­sen.

Zwei­ter Teil. Zu­las­sung des Rechts­an­walts

Ers­ter Ab­schnit­t. Zu­las­sung zur Rechts­an­walt­schaft

§ 4 Zu­gang zum Beruf des Rechts­an­walts Zur Rechts­an­walt­schaft kann nur zu­ge­las­sen wer­den, wer
1.
die Be­fä­hi­gung zum Rich­ter­amt nach dem Deut­schen Rich­ter­ge­setz er­lang­t hat,
2.
die Ein­glie­de­rungs­vor­aus­set­zun­gen nach Teil 3 des Ge­set­zes über die Tä­tig­keit eu­ro­päi­scher Rechts­an­wäl­te in Deutsch­lan­d er­füll­t oder
3.
über eine Be­schei­ni­gung nach § 16a Ab­satz 5 des Ge­set­zes über die Tä­tig­keit eu­ro­päi­scher Rechts­an­wäl­te in Deutsch­lan­d ver­füg­t.
Das Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­ons­fest­stel­lungs­ge­setz ist nicht an­zu­wen­den.
§ 5 (weg­ge­fal­len)
§ 6 An­trag auf Zu­las­sung zur Rechts­an­walt­schaft (1) Die Zu­las­sung zur Rechts­an­walt­schaft wird auf An­trag er­teil­t.
(2) Ein An­trag darf nur aus den in die­sem Ge­setz be­zeich­ne­ten Grün­den ab­ge­lehn­t wer­den.
§ 7 Ver­sa­gung der Zu­las­sung Die Zu­las­sung zur Rechts­an­walt­schaft ist zu ver­sa­gen,
1.
wenn die an­trag­stel­len­de Per­son nach der Ent­schei­dung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts ein Grund­recht ver­wirk­t hat;