Insolvenzrechtliche Vergütungsverordnung
Eingangsformel Auf Grund des § 65 in Verbindung mit § 21 Abs. 2 Nr. 1, § 73 Abs. 2, § 274 Abs. 1, § 293 Abs. 2 und § 313 Abs. 1 der Insolvenzordnung vom 5. Oktober 1994 (BGBl. I S. 2866) verordnet das Bundesministerium der Justiz:
Erster Abschnitt. Vergütung des Insolvenzverwalters
§ 1 Berechnungsgrundlage (1) Die Vergütung des Insolvenzverwalters wird nach dem Wert der Insolvenzmasse berechnet, auf die sich die Schlußrechnung bezieht. Wird das Verfahren nach Bestätigung eines Insolvenzplans aufgehoben oder durch Einstellung vorzeitig beendet, so ist die Vergütung nach dem Schätzwert der Masse zur Zeit der Beendigung des Verfahrens zu berechnen.
(2) Die maßgebliche Masse ist im einzelnen wie folgt zu bestimmen:
- 1.
- Massegegenstände, die mit Absonderungsrechten belastet sind, werden berücksichtigt, wenn sie durch den Verwalter verwertet werden. Der Mehrbetrag der Vergütung, der auf diese Gegenstände entfällt, darf jedoch 50 vom Hundert des Betrages nicht übersteigen, der für die Kosten ihrer Feststellung in die Masse geflossen ist. Im übrigen werden die mit Absonderungsrechten belasteten Gegenstände nur insoweit berücksichtigt, als aus ihnen der Masse ein Überschuß zusteht.
- 2.
- Werden Aus- und Absonderungsrechte abgefunden, so wird die aus der Masse hierfür gewährte Leistung vom
- Sachwert der Gegenstände abgezogen, auf die sich diese Rechte erstreckten.
- 3.
- Steht einer Forderung eine Gegenforderung gegenüber, so wird lediglich der Überschuß berücksichtigt, der sich bei einer Verrechnung ergibt.
- 4.
- Die Kosten des Insolvenzverfahrens und die sonstigen Masseverbindlichkeiten werden nicht abgesetzt. Es gelten jedoch folgende Ausnahmen:
- a)
- Beträge, die der Verwalter nach § 5 als Vergütung für den Einsatz besonderer Sachkunde erhält, werden abgezogen.
- b)
- Wird das Unternehmen des Schuldners fortgeführt, so ist nur der Überschuß zu berücksichtigen, der sich nach Abzug der Ausgaben von den Einnahmen ergibt.
- 5.
- Ein Vorschuß, der von einer anderen Person als dem Schuldner zur Durchführung des Verfahrens geleistet worden ist, und ein Zuschuß, den ein Dritter zur Erfüllung eines Insolvenzplans oder zum Zweck der Erteilung der Restschuldbefreiung vor Ablauf der Abtretungsfrist geleistet hat, bleiben außer Betracht.
§ 2 Regelsätze (1) Der Insolvenzverwalter erhält in der Regel
- 1.
- von den ersten 35 000 Euro der Insolvenzmasse 40 Prozent,
- 2.
- von dem Mehrbetrag bis zu 70 000 Euro 26 Prozent,
- 3.
- von dem Mehrbetrag bis zu 350 000 Euro 7,5 Prozent,
- 4.
- von dem Mehrbetrag bis zu 700 000 Euro 3,3 Prozent,
- 5.
- von dem Mehrbetrag bis zu 35 000 000 Euro 2,2 Prozent,
- 6.
- von dem Mehrbetrag bis zu 70 000 000 Euro 1,1 Prozent,
- 7.
- von dem Mehrbetrag bis zu 350 000 000 Euro 0,5 Prozent,
- 8.
- von dem Mehrbetrag bis zu 700 000 000 Euro 0,4 Prozent,
- 9.
- von dem darüber hinausgehenden Betrag 0,2 Prozent.