2. Nie­der­schrift

§ 8 Grund­satz Bei der Be­ur­kun­dung von Wil­lens­er­klä­run­gen muß eine Nie­der­schrift über die Ver­hand­lung auf­ge­nom­men wer­den.
§ 9 In­halt der Nie­der­schrift (1) Die Nie­der­schrift muß ent­hal­ten
1.
die Be­zeich­nung des No­tar­s und der Be­tei­lig­ten sowie
2.
die Er­klä­run­gen der Be­tei­lig­ten.
Er­klä­run­gen in einem Schrift­stück, auf das in der Nie­der­schrift ver­wie­sen und das die­ser bei­gefüg­t wird, gel­ten als in der Nie­der­schrift selbst ent­hal­ten. Satz 2 gilt ent­spre­chend, wenn die Be­tei­lig­ten unter Ver­wen­dung von Kar­ten, Zeich­nun­gen oder Ab­bil­dun­gen Er­klä­run­gen ab­ge­ben.
(2) Die Nie­der­schrift soll Ort und Tag der Ver­hand­lung ent­hal­ten.
§ 10 Fest­stel­lung der Be­tei­lig­ten (1) Der Notar soll sich Ge­wiss­heit über die Per­son der Be­tei­lig­ten ver­schaf­fen.
(2) In der Nie­der­schrift soll die Per­son der Be­tei­lig­ten so genau be­zeich­net wer­den, daß Zwei­fel und Ver­wechs­lun­gen aus­ge­schlos­sen sind.
(3) Aus der Nie­der­schrift soll sich er­ge­ben, ob der Notar die Be­tei­lig­ten kennt oder wie er sich Ge­wiß­heit über ihre Per­son ver­schafft hat. Kann sich der Notar diese Ge­wiß­heit nicht ver­schaf­fen, wird aber gleich­wohl die Auf­nah­me der Nie­der­schrift ver­lang­t, so soll der Notar dies in der Nie­der­schrift unter An­füh­rung des Sach­ver­halts an­ge­ben.
§ 11 Fest­stel­lun­gen über die Ge­schäfts­fä­hig­keit (1) Fehlt einem Be­tei­lig­ten nach der Über­zeu­gung des No­tar­s die er­for­der­li­che Ge­schäfts­fä­hig­keit, so soll die Be­ur­kun­dung ab­ge­lehn­t wer­den. Zwei­fel an der er­for­der­li­chen Ge­schäfts­fä­hig­keit eines Be­tei­lig­ten soll der Notar in der Nie­der­schrift fest­stel­len.
(2) Ist ein Be­tei­lig­ter schwer krank, so soll dies in der Nie­der­schrift ver­merk­t und an­ge­ge­ben wer­den, wel­che Fest­stel­lun­gen der Notar über die Ge­schäfts­fä­hig­keit ge­trof­fen hat.
§ 12 Nach­wei­se für die Ver­tre­tungs­be­rech­ti­gung Vor­ge­leg­te Voll­mach­ten und Aus­wei­se über die Be­rech­ti­gung eines ge­setz­li­chen Ver­tre­ter­s sol­len der Nie­der­schrift in Ur­schrift oder in be­glau­big­ter Ab­schrift bei­gefüg­t wer­den. Er­gib­t sich die Ver­tre­tungs­be­rech­ti­gung aus einer Ein­tra­gung im Han­dels­re­gis­ter oder in einem ähn­li­chen Re­gis­ter, so ge­nüg­t die Be­schei­ni­gung eines No­tar­s nach § 21 der Bun­des­no­ta­r­ord­nung.
§ 13 Vor­le­sen, Ge­neh­mi­gen, Un­ter­schrei­ben (1) Die Nie­der­schrift muß in Ge­gen­war­t des No­tar­s den Be­tei­lig­ten vor­ge­le­sen, von ihnen ge­neh­mig­t und ei­gen­hän­dig un­ter­schrie­ben wer­den; so­weit die Nie­der­schrift auf Kar­ten, Zeich­nun­gen oder Ab­bil­dun­gen ver­weist, müs­sen diese den Be­tei­lig­ten an­stel­le des Vor­le­sens zur Durch­sicht vor­ge­leg­t wer­den. In der Nie­der­schrift soll fest­ge­stell­t wer­den, daß dies ge­sche­hen ist. Haben die Be­tei­lig­ten die Nie­der­schrift ei­gen­hän­dig un­ter­schrie­ben, so wird ver­mu­tet, daß sie in Ge­gen­war­t des No­tar­s vor­ge­le­sen oder, so­weit nach Satz 1 er­for­der­lich, zur Durch­sicht vor­ge­leg­t und von den Be­tei­lig­ten ge­neh­mig­t ist. Die Nie­der­schrift soll den Be­tei­lig­ten auf Ver­lan­gen vor der Ge­neh­mi­gung auch zur Durch­sicht vor­ge­leg­t wer­den.
(2) Wer­den meh­re­re Nie­der­schrif­ten auf­ge­nom­men, die ganz oder teil­wei­se über­ein­stim­men, so ge­nüg­t es, wenn der über­ein­stim­men­de In­halt den Be­tei­lig­ten ein­mal nach Ab­satz 1 Satz 1